Blue Origin will ein Jahr nach dem Absturz einer Rakete wieder in den Weltraum starten – bald auch wieder mit Passagieren.

Raketenstart
Alones / Shutterstock.com

Im vergangenen September sorgten Bilder des Raumfahrtunternehmens Blue Origin für Aufsehen, auf denen zu sehen war, wie kurz nach dem Start die Kapsel des Raumfahrzeugs von einer Rakete getrennt wurde, weil diese einen Triebwerksausfall hatte. Die unbemannte Kapsel landete sicher in der Wüste von Texas. Die Suche nach der Ursache dauert ein halbes Jahr. Im März 2023 erklärte Blue Origin, dass die Düse des Antriebs aufgrund von Materialermüdung einen Schaden erlitten hatte. Sie wurde offenbar mit höheren Temperaturen betrieben als sie vertragen konnte.

Im März erklärte das Raumfahrtunternehmen von Jeff Bezos: „Blue Origin setzt Korrekturmaßnahmen um, einschließlich Designänderungen an der Brennkammer und den Betriebsparametern, die die Düsenmasse und die Heißlauftemperaturen reduziert haben.“ Schon damals erklärte Blue Origin aber auch, „bald“ wieder in den Weltraum starten zu wollen.

 

Erste Tests im Oktober?

Schon im Oktober könnte es so weit sein. Zwar hat es nun seit einem Jahr keine Informationen mehr von Blue Origin gegeben, intern plane man aber offenbar mit einem ersten Testflug in den nächsten Wochen. Das sagen interne Quellen, die das Portal Ars Technica zitiert. Es soll zunächst ein unbemannter Testflug mit dem New-Shepard-Startsystem durchgeführt werden. Wenn dieser Test reibungslos verläuft, soll im Februar 2024 wieder ein bemannter Flug ins All durchgeführt werden – zum ersten Mal seit dem 4. August 2022.

Unklar sei noch, mit welcher Rakete Blue Origin starten will. Die erste New-Shepard-Rakete des Unternehmens konnte nach nur einem Flug im April 2015 nicht mehr genutzt werden, weil das Antriebsmodul bei der Landung zerstört wurde. New Shepard 2 hatte 2016 ihren letzten Flug und New Shepard 3 wurde beim gescheiterten Start im vergangenen Jahr zerstört. Die neueste Rakete, New Shepard 4, wurde bislang nur für bemannte Flüge eingesetzt. Aktuell arbeite Blue Origin aber an einer neuen Rakete, wahrscheinlich auch mit den Erkenntnissen aus dem Absturz im vergangenen Jahr.

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Geschrieben von Christoph Pech




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