Händler, die sich für Fulfillment by Amazon entscheiden, greifen beim Versand auf das Logistik-Know-how des Konzerns zurück. Doch in der vergangenen Woche haben mehrere Händler eine Nachricht von Amazon erhalten, die ihnen gar nicht geschmeckt haben dürfte. So soll Amazon bestimmte Sendungen zurückgewiesen haben, was den Verdacht nahelegt, dass die Logistik-Kapazitäten des Unternehmens an die Grenzen stoßen.

rote Ampel
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Das FBA-Programm von Amazon soll ganz einfach funktionieren. Händler schicken ihre Bestände an die Logistikzentren des Konzerns, der die anschließende Lagerung sowie den Versand übernimmt. Doch in der vergangenen Woche sind einem Bericht von EcommerceBytes zufolge Probleme für Amazon-Verkäufer bei genau diesem Prozedere aufgetreten. Als sie ihre Produkte an Amazon gesendet haben, sollen sie mit folgender Fehlermeldung seitens Amazon konfrontiert worden sein. 

„You are already at the maximum inventory allowed for this product, due to capacity or other restrictions. This product must be removed from this shipment." 

Sind die Logistik-Kapazitäten von Amazon erschöpft?

Mit der Meldung lässt Amazon gegenüber den Händlern verlauten, dass für bestimmte Artikel keine Kapazitäten mehr vorhanden seien. Doch worin liegen die Ursachen hierfür? Weil es von Amazon kein offizielles Statement zu diesen Vorfällen gibt, liegen nur die Erfahrungsberichte betroffener Händler vor. Ein Verkäufer berichtet, dass ein Amazon-Vertreter kommentiert haben soll, dass die Logistikzentren gnadenlos überfüllt seien. Hingegen berichtet ein anderer Verkäufer, dass Amazon auf diese Weise Lagergebühren für Produkte vorbeugen möchte, von denen ohnehin bereits eine Vielzahl vorhanden ist.

 Amazon behält sich Mengenlimits für bestimmte ASINs vor

Lisa Suttora, eine E-Commerce-Bloggerin, hat sich mit dem Vorfall ausführlich auseinandergesetzt. Sie kritisiert, dass diese Meldung die betroffenen Händler vollkommen unerwartet getroffen hat. Bei ihrer Recherche ist sie jedoch auf einen Passus, der Amazon-Verkäufer betrifft, gestoßen, der die zehnstellige Amazon Standard Identification Number (ASIN) beinhaltet. Dieser besagt, dass sich Amazon vorbehält, für bestimmte ASINs die Menge der gelagerten Produkte zu beschränken, insbesondere wenn viele dieser Artikel bereits zwölf Monate oder länger in den Logistikzentren lagern.

Ihr Blogbeitrag drückt außerdem Unverständnis darüber aus, dass ausgerechnet bei einem Service, der jährlich enorme Zuwächse und zusätzliche Verkäufer verbucht und in bis zu 185 Länder ausliefert, derartige Probleme auftreten. Andererseits kommt auch sie zu dem Schluss, dass sich in den Lagerhäusern Produkte befinden, die sich weniger gut verkaufen und deshalb in den Logistikzentren liegen bleiben. 

Sie hat die betroffenen Händler dazu aufgefordert, unter ihrem Blogpost zu kommentieren, wenn sie von diesen Vorfällen betroffen sind. Händler aus Deutschland scheinen mit diesem Problem bislang allerdings kaum konfrontiert gewesen zu sein.


Kommentare

#2 Wiechert 2016-03-26 08:26
In den USA ist es bspw so dass man, wenn man zum Stichtag der Langzeitlagerun g-Gebührenerhöh ung der ja Mitte Februar war Ware zurückholt um sich die Gebühren zu sparen, für diese asin dann im Anschluss keine neue Ware einschicken darf. Gab es zumindest irgendwo im backend einen entsprechenden Hinweis zu.
#1 Caroline 2016-03-24 13:00
Ich finde das ist jetzt noch ein harmloses Problem - wenn man keine Kapazitäten mehr hat, kann man keine Ware annehmen. Bei der Eingabe des Shipments bekommt man immerhin noch den Hinweis, dass man die Lieferung jetzt nicht einschicken darf. Schlimmer finde ich, dass Amazon vielen Deutschen Händlern aufgrund von Verifikation (meiner Meinung nach kein Grund jemanden in den Ruin zu schicken) komplett die Konten kündigt und dann die Lagereinheiten irgenwo ohne Absprache mit dem Händler hinschickt, so das dann große Warenbestände einfach spurlos verschwinden.



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