Jeff Bezos’ Weltraumfirma Blue Origin hat Grund zum Feiern: Mit der hauseigenen Weltraum-Station gibt es wesentliche Fortschritte.

Raumstation: Amazon-Gründer Jeff Bezos kommt seinem Traum ein Stück näher
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Amazon-Gründer Jeff Bezos ist dafür bekannt, nur große Ziele zu verfolgen und nach dem Höchsten zu streben. Als im Herbst 2021 bekannt wurde, dass er mit seinem Raumfahrtunternehmen Blue Origin eine eigene Raumstation bauen will, machte er seinem Namen mal wieder alle Ehre. Auf dem Weg zur Erreichung dieses Ziels geht es nun offenbar deutlich voran.

Lebenserhaltungssystem als Fundament der bemannten Raumfahrt

Vor wenigen Tagen ließ die US-Raumfahrtbehörde Nasa verlauten, dass die Raumstation namens „Orbital Reef“ kürzlich vier Meilensteine in ihrer Entwicklung des Projekts verzeichnet hat. Im Zentrum stehen dabei verschiedene Aspekte des Lebenserhaltungssystems, die erfolgreich getestet wurden: nämlich die Systeme, die bei der bemannten Raumfahrt dafür zuständig sind, Luft und Wasser zu reinigen, sie zurückzugewinnen und zu speichern.

Da die Menschen, die irgendwann auf die Raumstation gebracht werden, dann in einer geschlossenen Umgebung leben, sind Ressourcen wie Luft und Wasser extrem wichtig, aber begrenzt. Die entsprechenden Umweltkontroll- und Lebenserhaltungssysteme sollen also dafür sorgen, den Astronauten saubere Luft und sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen.

Gereinigtes Urinwasser trinken? Experte winkt Bedenken ab

Statt die Station auf teurem Weg mit immer neuer Luft und frischem Wasser zu versorgen, werden Verunreinigungen extrahiert und die Stoffe wieder aufbereitet. Die Nasa formuliert es etwas sperrig folgendermaßen: „Das regenerative System recycelt und gewinnt den Großteil des durch normale menschliche Aktivitäten erzeugten Wassers und Sauerstoffs zurück.“ 

Mit den „normalen menschlichen Aktivitäten“ sind etwa Atmen, Schwitzen oder Urinieren gemeint. Das bedeutet zugleich: Luft wird gereinigt und Urinwasser wird beispielsweise derart recycelt, dass es später wieder getrunken werden kann.

„Bevor Sie bei dem Gedanken erschaudern, Ihr übrig gebliebenes Waschwasser und Ihren übrig gebliebenen Urin zu trinken, denken Sie daran, dass das Wasser, das wir am Ende erhalten, reiner ist als das meiste Wasser, das Sie täglich zu Hause trinken“, zitiert BusinessInsider den ehemaligen Kommandanten der Raumfahrtstation ISS, Chris Hadfield, aus einem Video von 2013. Auf der ISS sei diese Wiederaufbereitung Alltag: Dort trinken die Astronauten seit rund 15 Jahren den immer wieder aufbereiteten Urin, heißt es weiter.

Orbital Reef als potenzielle Ablösung der ISS

Der Raumstation Orbital Reef könnte eine große Karriere bevorstehen. Die Station entsteht in Zusammenarbeit von Blue Origin und der Raumfahrtfirma Sierra Space und wird von der Nasa finanziert – 172 Millionen Dollar habe die Behörde den Unternehmen im Rahmen der Entwicklung bereits zugesprochen. Ziel ist es, kommerzielle Weltraumaktivitäten und Weltraumtourismus zu ermöglichen.

Getrieben wird das Projekt unter anderem auch, weil die bekannte Internationale Raumstation ISS irgendwann ausgemustert werden wird. Orbital Reef könnte demzufolge ein valider Nachfolger werden. Durch die Finanzierung der privaten Stationen sei es der Nasa dann auch in Zukunft möglich, Astronauten ins Weltall zu entsenden, indem eigene Unterkünfte und Laborräume auf der Station gemietet werden.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#1 Luis Umberto 2024-04-04 17:17
Statt sich selbst zu befriedigen, sollte Bezos den Mitarbeitern höhere Löhne zahlen und was gegen das Elend auf der Erde investieren.
Das ist nett gesagt abgehoben hoch 10.



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